Blauer Spätburgunder

Die Spätburgunderrebe, die auch in Deutschland häufig unter ihrem französischen Namen Pinot Noir vermarktet wird, gewinnt kontinuierlich an Anbaufläche. In der hohen Qualität der Weine und in ihrer Vielseitigkeit ist sie mit dem Riesling vergleichbar. Beide Reben bringen außergewöhnliche Ergebnisse in den gemäßigten Klimazonen der deutschen Weinanbaugebiete. Spätburgunder ist ebenso wie der Riesling als trockener Gutswein erhältlich und wird in allen höheren Qualitätsstufen von der Auslese bis zum Eiswein angeboten. Oftmals lagert er im Barrique oder wird zu Blanc de Noirs-Wein oder -Sekt verarbeitet.

Die edle und alte Sorte wurde nachweislich erstmals im Jahr 884 am Bodensee angepflanzt und stellt hohe Ansprüche an Boden und Klima. Man findet sie daher in der Regel in den besten Weinlagen.

Heute ist die spät reifende Rotweinrebe in allen deutschen Weinanbaugebieten anzutreffen. In Baden stellt sie mit rund 5500 Hektar die rote Hauptsorte und bringt charaktervolle Weine mit großer Struktur, Tiefe und Alterungspotenzial hervor. Bedeutung hat die Rebe mit nahezu 1700 Hektar außerdem in der Pfalz, mit knapp 1500 Hektar in Rheinhessen, in Württemberg (1300 Hektar), dem Rheingau mit rund 400 Hektar oder an der Ahr, die als klassisches Rotweingebiet gilt. Hier wächst Spätburgunder auf etwa 350 Hektar. 

Insgesamt nimmt die Rebsorte nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Deutschland eine Rebfläche von knapp 12000 Hektar ein. Zum Vergleich: Im Jahr 1964 waren es nur rund 1800 Hektar.

Im Geschmack zeigen die Weine je nach Herkunft und Ausbauweise feine bis kräftige Aromen von Süßkirsche, Himbeere, Vanille und Kaffee. Sie harmonieren mit vielen Speisen wie dunklem Fleisch mit Röstaromen, Wild, asiatischen Gerichten oder Käse.

©Deutsches Weininstitut (DWI)