Lemberger

Das Hauptanbaugebiet des Blauen Lembergers oder Limbergers liegt in Österreich. Dort kennt man die Rebe nachweislich seit dem 18. Jahrhundert und nennt sie auch Blaufränkisch. In Deutschland findet man sie in erster Linie in Württemberg, sie wird aber aufgrund der qualitativ hochwertigen Weine auch hier zunehmend angebaut. Derzeit sind es in Deutschland zirka 1800 Hektar. Die robuste Rebe treibt früh aus und ist daher gefährdet, wenn der Mai späte Fröste bringt. Ihre Ansprüche an die Lagen sind daher entsprechend hoch. Sie sollte an windgeschützten, warmen Standorten angepflanzt werden. Ideal sind zudem tiefgründige Lössböden. Da die Rebe zur Verrieselung neigt, sind die Erträge naturgemäß begrenzt.

Die Qualitätsstufen und Charakteristika von Weinen aus der Lemberger-Traube können sehr unterschiedlich sein. Vom einfachen Schoppenwein, den man in Württemberg als Viertele „schlotzt“ bis zum hochwertigen, komplexen Rotwein in Auslesequalität sind viele Varianten erhältlich. Da die Beeren relativ unempfindlich sind gegen Botrytis, können die Trauben spät im Jahr gelesen werden. So entstehen extraktreiche, tiefrote Weine mit langer Haltbarkeit. Im Geschmack findet man kräftige Aromen von dunklen Beeren, Holunder, Kakao und Kirschen, eine gute Säure- und Tanninstruktur und hohe Extraktwerte. Die besten Weine werden im Barriquefass ausgebaut und erhalten so weitere Dichte und Haltbarkeit. Diese Weine passen zu kräftigen Fleischgerichten, dem typischen, württembergischen Zwiebelrostbraten oder Wild. 

©Deutsches Weininstitut (DWI)