Ein Klassiker in der deutschen Rebenlandschaft ist eine Neuzüchtung, die nicht mehr sehr neu ist. Müller-Thurgau, eine der meistangebauten Rebsorten in Deutschland, wurde bereits im Jahr 1882 von Hermann Müller aus dem schweizerischen Kanton Thurgau an der damals königlichen Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim gezüchtet. Man nahm zunächst an, die Sorte sei eine Kreuzung aus Riesling und Silvaner. Gentechnische Untersuchungen zeigten jedoch, dass Riesling und Madelaine Royale für die Kreuzung verantwortlich zeichnen. Die Müller-Thurgau-Rebe stellt relativ geringe Ansprüchen an ihren Standort und wächst heute in Deutschland auf einer Rebfläche von 13.100 Hektar. Aus der Sorte entstehen leichte und elegante Qualitätsweine mit milder Säure und feinem Muskatton.
Müller-Thurgau-Weine sind hervorragende Begleiter von leichten Vorspeisen, Gerichten mit Meeresfrüchten und gedünstetem Fisch oder einer fränkischen, regionaltypischen Vesper.
©Deutsches Weininstitut (DWI)