Die hochwertige Rebsorte ist in Deutschland noch relativ wenig verbreitet. Obwohl der Anbau mit einigen Nachteilen verbunden ist, findet sie seit einigen Jahren aber auch hierzulande Zuwachs. St. Laurent ist eine früh austreibende Rebe, die von Frühjahrsfrösten gefährdet ist. Sie sollte an nicht zu kühlen Standorten wachsen, damit sich der ausgeprägte Säuregehalt der Trauben zurückbilden kann. Zudem ist sie anfällig für Oidium und Perenospora.
Die deutschen Anbauschwerpunkte liegen in Rheinhessen und der Pfalz, die jeweils über rund 300 Hektar Saint Laurent-Rebflächen verfügen. Kleinere Flächen findet man auch an der Nahe, in Baden und an der Mosel. Hauptsächlich wächst St. Laurent in Österreich, obwohl die Rebe vermutlich aus dem Elsass stammt und von dem Rebveredler Johann Bronner im 19. Jahrhundert verbreitet wurde.
Aus St. Laurent-Trauben werden keine Zechweine, sondern edle Rotweine gewonnen. Hohe Öchslewerte und gute Extrakt- und Säuregehalte im Traubenmost bieten beste Voraussetzungen für den Erhalt anspruchsvoller Weine. Das Ergebnis ist farbkräftig mit erfrischend-fruchtigem Geschmack, Aromen von Süßkirschen, Brombeeren, Holunder und Pfeffer und großer Fülle. Diese Weine harmonieren mit der gemischten Grillplatte ebenso wie mit Wildragout und Rehrücken.
©Deutsches Weininstitut (DWI)