Silvaner

Die Rebe, deren ursprüngliche Herkunft nicht zweifelsfrei geklärt ist, wurde nachweislich im Jahr 1659 von Österreich aus nach Castell in Franken gebracht. Heute ist Silvaner eine der meist angebauten Reben dieser Region und wird oftmals als Synonym für den fränkischen Weinbau gesehen. Hier zeigt er in besonderem Maße seine Fähigkeit, die jeweiligen Standortbedingungen und damit das Klima und den Bodencharakter zu reflektieren. Buntsandsteinböden beispielsweise speichern die Wärme rasch, die Rebe treibt früher aus, so dass  die Weine reifen schneller und relativ bald trinkreif sind. Einen hohen Stellenwert hat die Silvanerrebe auch in Rheinhessen, wo sie ihre große Vielseitigkeit zeigt. Insgesamt sind etwa 5000 Hektar der deutschen Rebflächen mit der Sorte Silvaner bepflanzt. Davon entfallen 2350 Hektar auf Rheinhessen und 1425 Hektar auf Franken.

Die Pflanze stellt hohe Ansprüche an den Boden und ist empfindlich gegen Frost. Die Erträge sind zuverlässig, sollten aber begrenzt werden. Insbesondere nach Ertragsreduzierung entstehen aus Silvanertrauben dichte und komplexe Weine und Spezialitäten wie Beeren- und Trockenbeerenauslesen.

Silvaner-Weine sind feinduftig und können je nach An- und Ausbauweise und Qualitätsstufe leicht oder körperreich schmecken. Fruchtnoten von Birnen, Stachelbeeren und Mirabelle und eine milde Säure prägen das Aroma. Silvaner eignet sich als perfekter Begleiter von Spargel, feinen Fischgerichten, Gemüseterrinen und regionaltypischen Gerichten aus Rheinhessen und Franken.

©Deutsches Weininstitut (DWI)