Es gibt Weinberge in den Steillagen der Mosel, in der Pfalz oder anderen Regionen, deren Reben vor 50 oder mehr Jahren gepflanzt wurden. In der Moselaner Lage Erdener Prälat kann man sogar 120-jährige Rebstöcke finden, die natürlich eine Seltenheit sind. Nach etwa 25 bis 30 Jahren gehen die Erträge der Reben allmählich zurück, so dass man sie in aller Regel gegen junge Pflanzen austauscht. Ein aktueller Trend im Weinberg ist aber der Erhalt der alten Stöcke. Winzer wissen es zu schätzen, wenn sie Pflanzungen ihrer Vorfahren nutzen können. Das Wurzelwerk dieser Pflanzen reicht bis tief in den Boden, so dass sie selbst bei Trockenheit über Wasserreserven verfügen können und dadurch stressresistenter sind. Die Weine dieser Reben sind dichter, komplexer und haben ein intensiveres Aroma, als die aus jüngeren Weinstöcken gekelterten Pendants. Da die Erträge deutlich geringer sind, haben Weine aus alten Reben ihren Preis. Heute werben viele Winzer mit der Bezeichnung „Alte Reben“ auf dem Weinetikett. Es gibt bislang jedoch keine Festlegung, ab wann eine Rebe das ausreichende Alter erreicht hat, um diese Bezeichnung tragen zu dürfen.